Zur Person

 

Martin Herzog wurde am 28. Dezember 1936 in Schramberg geboren. Nach dem Abitur studierte er in Tübingen Rechts- und Staatswissenschaften. Nach dem zweiten Prädikatsexamen wurde er in den Höheren Verwaltungsdienst berufen.

 

Auf einer Zugfahrt von Tuttlingen nach Stuttgart begegnete Herzog dem damaligen Landrat von Überlingen und Landtagsabgeordneten Karl Schiess. Dieser bot ihm später eine Stelle im Landratsamt Überlingen an.

An der Seite des Architekten der Kreis- und Gemeindereform Anfang der 70er Jahre durfte er an dieser Reform mit planen. Damals wurde auch der Gedanke eines badisch-schwäbischen Landkreises am nördlichen Bodenseeufer geboren. Am 1. Januar 1973 verschmolzen dann die Altkreise Überlingen und Tettnang zum neuen Bodenseekreis.

 

Nachdem Karl Schieß 1972 zum Innenminister berufen wurde, kam die Chance von Martin Herzog. Er war mit erst 36 Jahren zunächst Amtsverweser, dann von 1973 bis 1978 erster Landrat des Bodenseekreises.

Am 7. November 1977 wurde Herzog als Nachfolger von Max Grünbeck in das Amt als Oberbürgermeister von Friedrichshafen eingesetzt. Noch vor Ablauf seiner ersten Amtszeit wurde er am 11. Dezember 1984 zum baden-württembergischen Minister für Wirtschaft, Mittelstand und Technologie ernannt.

1988 erhielt er im Wahlkreis Esslingen ein Landtagsmandat, das er aber nach seinem Ausscheiden aus der Landesregierung Ende September 1989 aufgab.

 

Nach diesen politischen Ämtern wechselte er als Vorsitzender der Geschäftsführung in die Filztuchfabrik nach Göppingen, einem Unternehmen der Papier-Zulieferindustrie. Von 1992 bis 1999 war Martin Herzog einer der Geschäftsführer des Verbands der Automobilindustrie. Außerdem unterrichtete er als Honorarprofessor Staats- und Verfassungsrecht an der Westsächsischen Hochschule Zwickau.

 

Martin Herzog ist Träger des Großen Bundes-Verdienstkreuzes, der Verdienstmedaille des Landes Baden-Württemberg und des Ehrenrings der Stadt Friedrichshafen.

 

Nach dem Tod seiner ersten Frau Beate im Jahr 1999 heiratete er Anfang September 2002 seine zweite Frau Cornelia aus dem vorarlbergischen Lingenau.

 

Herzog ist passionierter Flieger. Er blickt auf über 3500 Flugstunden ohne Unfall zurück. Seine weitere Liebe gehört der klassischen Musik sowie der Jagd. Als begnadeter Festredner erwarb er sich Lorbeeren.

 

Seinen Ruhestand genießt Martin Herzog abwechselnd in seinem Haus in Manzell und auf seiner Farm im 9000 Kilometer entfernten Namibia. Das Anwesen liegt etwa zwischen der Hauptstadt Windhoek und dem Ort Walfischbai. Es trägt den Namen Okusuva. Dies bedeutet in der Sprache der Herero, einer der elf namibischen Volksgruppen, „Ort der Ruhe“.

 

Herbert Guth